Vierschanzentournee 2020/21: Zwei Deutsche in Favoritenstellung
Ab dem 28. Dezember werden sich Wintersportfans anlässlich des Startschusses der Vierschanzentournee in Oberstdorf freiwillig ans Sofa fesseln lassen. Die Hoffnungen auf den ersten deutschen Gesamtsieger seit Sven Hannawald sind so groß wie lange nicht.
Einer der deutschen Hoffnungsträger ist Karl Geiger, der sich mit dem Titel bei der Skiflug-WM in Planica Mitte Dezember einen Traum erfüllen konnte. Geiger hat die Quarantäne nach Covid-Erkrankungen beendet und ist bereits in Oberstdorf dabei. Neben Geiger zählt auch Markus Eisenbichler zum engen Favoritenkreis des prestigeträchtigen Wettbewerbs.
Granerud Hauptfavorit der Vierschanzentournee
Trotz des großen Optimismus im deutschen Lager kann es aufgrund der jüngsten Ergebnisse nur einen Hauptfavoriten geben: Halvor Egner Granerud. Der Norweger gewann 5 Weltcup-Springen am Stück, zuletzt die beiden Wettbewerbe am 19. und 20. Dezember in Engelberg.
Die Leistungen des 24-Jährigen explodierten zuletzt, nachdem er in den Saisons zuvor noch keine große Rolle im Weltcup gespielt hatte. Einige trauen ihm sogar eine Dominanz wie Stoch bei der Vierschanzentournee 2018 oder Kobayashi bei der Vierschanzentournee 2019 zu. Sowohl der Pole als auch der Japaner hatten jeweils alle vier Springen für sich entscheiden können. Dies war zuvor nur dem Deutschen Sven Hannawald in der Saison 2001/02 gelungen. Es war zugleich der letzte Gesamtsieg eines Deutschen bei der Vierschanzentournee.
Die deutschen Herausforderer: Konstanz Eisenbichler und Sensation Geiger
Gleich zwei Kandidaten möchten dafür sorgen, dass 19 Jahre nach dem letzten Erfolg wieder die deutsche Hymne bei der Siegerehrung erklingt. Markus Eisenbichler gewann die ersten beiden Springen der Saison in Wisla und Ruka. Eisenbichler war in dieser Saison zudem mit Ausnahme des ersten Springens in Nizhny Tagil immer in den ersten 5. Im Weltcup ist der 29-Jährige auf Rang 2 platziert. Zudem weist er reichlich Erfahrung bei der Vierschanzentournee auf: Ein zweiter Platz (2018/19) und zwei siebte Plätze (2016/17 & 2017/18) stehen auf dem Haben-Konto. Eisenbichler ist eine konstante Größe und könnte in diesem Jahr nochmals einen Schritt vorangehen.
Ebenso heiß auf einen Sieg bei der Vierschanzentournee ist Karl Geiger. Sensationell gewann er Mitte Dezember die Skiflug-Weltmeisterschaft in Planica und verwies dabei Granerud und Eisenbichler auf die nachfolgenden Plätze.
Am 17. Dezember folgte der Schock: Geiger wurde positiv auf Corona getestet. Der 27-Jährige hat das Virus aber mittlerweile überstanden und gehört zum Aufgebot des Deutschen Skiverbandes für den Auftakt in Oberstdorf.
Im regulären Weltcup wartet Geiger in dieser Saison noch auf einen Sieg. Mit zwei zweiten Rängen erreichte er in Wisla seine besten Resultate in dieser Saison. Die Vierschanzentrournee 2020 beendete Geiger mit einem hervorragenden dritten Platz auf dem Podium.
Um die restlichen vier Plätze im deutschen A-Kader konkurrieren unter anderem Olympiasieger Andreas Wellinger, der ehemalige Weltmeister Severin Freund, sowie Richard Freitag, Pius Paschka und Martin Hamann.
Auftaktspringen in Oberstdorf ab dem 28. Dezember
Das erste Springen wird am 29. Dezember ab 16:30 Uhr in Oberstdorf auf der großen Schattenbergschance ausgetragen. Die Qualifikation beginnt am 28. Dezember, ebenfalls ab 16:30 Uhr. Sigurd Pettersson aus Norwegen hält mit seinem Sprung aus dem Jahr 2003 (143,5 Meter) den Schanzenrekord.
Hillsize: 137.
Gesamthöhe der Schanze: 140 Meter.
Anlauflänge: 105,5 Meter.
Aus Tradition: Das Neujahrsskispringen in Garmisch-Partenkirchen
Auf der Olympiaschanze in Garmisch-Partenkirchen kommt es am 1. Januar zum traditionellen Neujahrsspringen. Das Wertungsspringen beginnt um 14 Uhr. Die Qualifikation findet am Vortag zu derselben Uhrzeit statt. Erst letztes Jahr wurde ein neuer Schanzenrekord aufgestellt. Marius Lindvik (Norwegen) sprang damals 143,5 Meter weit.
Hillsize: 142.
Gesamthöhe der Schanze: 149 Meter.
Anlauflänge: 103,5 Meter.
Bergiselspringen: Skispringen Innsbruck
Danach geht es Schlag auf Schlag: Bereits am darauffolgenden Tag, dem 2. Januar, folgt die Qualifikation für das Bergiselspringen in Innsbruck (13:30 Uhr). Das Hauptspringen startet am 3. Januar um 13:30 Uhr im kesselförmigen Bergisel-Stadion, das 2002 modernisiert worden war. Den Schanzenrekord hält Michael Hayböck, der bei der Vierschanzentournee 2015 eine Sprungweite von 138 Metern erzielte. Der Österreicher ist auch in diesem Jahr dabei und gehört für einige Experten zum erweiterten Favoritenkreis. Die Skiflug-WM beendete er auf Platz 4.
Hillsize: 128.
Gesamthöhe der Schanze: 130 Meter.
Anlauflänge: 98 Meter.
Finale der Vierschanzentournee in Bischofshofen
Nach erneut nur einem Tag Verschnaufspause reiht sich das große Finale in Bischofshofen an. Um 16:30 Uhr am 5. Januar beginnt die Qualifikation für das Dreikönigsspringen. Der letzte Showdown der 4 Schanzen Tournee 2020/21 ereignet sich am 6. Januar ab 16:45 Uhr auf Paul-Außerleitner Schanze.
Bei der Vierschnazentournee 2020 hatte Dawid Kubacki in Bischofshofen triumphieren und sich zudem zum Gesamtsieger krönen können. Zeitgleich stellte er mit 145 Metern den aktuellen Schanzenrekord auf.
Hillsize: 142.
Gesamthöhe der Schanze: 132,5 Meter.
Anlauflänge: 125 Meter.
Vierschanzentournee live im TV
Die Events werden von Eurosport/DAZN sowie abwechselnd von Das Erste und ZDF übertragen. Mit unserem TV-Guide erfährst du, wo du Skispringen live im TV verfolgen und den deutschen Springern die Daumen drücken kannst. Wer wird Vierschanzentournee Sieger 2020/21?
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