Wimbledon 2021 Guide
Wimbledon 2021 ist nach den Australian Open und Roland Garros der dritte von vier Grand Slams des Jahres. Zudem ist es der einzige Major, der in der modernen Ära des Tennis auf Rasen gespielt wird, sowie das älteste Tennisevent überhaupt. Die erste Ausgabe geht auf das Jahr 1877 zurück.
Am Montag, 28. Juni, beginnt die 134. Auflage des Turniers in London und endet am 11. Juli. Zeitgleich mit dem Finale der Fußball-Europameisterschaft, das ebenfalls in London ausgetragen wird. Zwei Ereignisse, die die englische Hauptstadt in den Mittelpunkt der Sportwelt katapultieren werden.
Wimbledon 2021
Die jüngste Aktualisierung der Bestimmungen der britischen Regierung erlaubt eine Auslastung von 50% der Stadion-Kapazität für das gesamte Turnier. Die Organisatoren lassen sich zudem die Möglichkeit offen, den Centre Court für das am 10. und 11. Juli geplante Finale komplett zu füllen.
Die Auslosung des Hauptfeldes der Männer und Frauen fand am Freitag, den 25. um 11:00 Uhr, direkt nach Abschluss der Qualifikationsrunden, statt.
Which first round match are you looking forward to the most?#Wimbledon
— Wimbledon (@Wimbledon) June 25, 2021
Wimbledon: Traditionen und Trivialitäten
Die erste Ausgabe des Turniers wurde 1877 von dem Briten Spencer Gore gewonnen, während die erste Siegerin bei den Frauen 1884 ihre Landsfrau Maud Watson war. Bei den Herren hat Roger Federer die meisten Titel auf dem Londoner Rasen gewonnen (8 Mal). Bei den Damen ist es Martina Navratilova gelungen, insgesamt 9 Mal zu gewinnen.
Der Austragungsort des Wimbledon-Turniers ist seit seinen Anfängen der All England Croquet and Lawn Tennis Club, der sich im Laufe der Jahre verändert hat und heute über insgesamt 19 Tennisplätze verfügt. Darunter der historische Centre Court, auf dem in der Regel auch die Finals ausgetragen werden.
Wimbledon zählt als Turnier, das sehr an seine Traditionen gebunden ist. Tatsächlich wird das Startdatum stets auf sechs Wochen vor dem ersten Montag im August gelegt. Ein weiteres, einzigartiges Merkmal stellt die Kleiderordnung dar. Wimbledon ist das einzige Turnier der Welt, bei dem alle Tennisspieler in weiß auftreten müssen.
Wimbledon 2021: Die Favoriten für den Sieg
Die letzten beiden Ausgaben des Wimbledon-Turniers (2018 und 2019, 2020 wurde aufgrund der Pandemie nicht gespielt) wurden von Novak Djokovic gewonnen. Djokovic hat insgesamt fünf Mal in seiner Karriere auf dem Londoner Rasen gewonnen. Nach seinem jüngsten Sieg in Roland Garros in Paris bleibt der Serbe der große Favorit auf die begehrteste Trophäe im Tennissport und könnte seinen dritten Grand Slam des Jahres einfahren.
Auch “King” Roger Federer wird nach langer Zeit wieder an den Start gehen. Federer hat zuletzt bei den French Open bewiesen, dass seine Form stimmt. Dennoch wird die Belastung ein Faktor für den 39-Jährigen sein, der erst im Frühjahr 2021 nach einjähriger Verletzungspause sein Comeback gab.
Die Nummer 2 der ATP-Rangliste, Daniil Medvedev, ist kein ausgewiesener Befürworter des Londoner Rasens. Bei den einzigen beiden Ausgaben, an denen er teilnahm, kam er nicht über die dritte Runde hinaus. Medvedev hat allerdings erst in Frankreich bewiesen, dass er sich auch für einen ungeliebten Grand Slam steigern kann. Zudem hat er seit 2019 mehrere Schritte nach vorne gemacht, weshalb sein Auftreten in Wimbledon mit Spannung verfolgt werden darf.
Rafael Nadal hat beschlossen, sowohl Wimbledon als auch die Olympischen Spiele auszulassen, um seinen Körper zu schonen. Die Nummer drei des Turniers ist demnach der Grieche Stefanos Tsitsipas, der nach dem Erreichen des Finales von Roland Garros Dominic Thiem im Ranking überholt hat. Tsitsipas wird heiß auf sein nächstes Grand-Slam-Finale sein, nachdem er in Paris bereits mit 2:0 in Sätzen geführt hatte.
Weitere Kandidaten für ein gutes Turnier sind der Russe Andrey Rublev und Matteo Berrettini, der kürzlich mit dem prestigeträchtigen Vorbereitungsturnier in Queens sein erstes ATP 500-Turnier seiner Karriere gewann. Dominic Thiem wird Wimbledon verletzt verpassen.
Zverev: Durchbruch in Wimbledon?
Ähnliches wie für Medvedev gilt auch für die deutsche Hoffnung Alexander Zverev. Zverev hat eine gute Sandplatz-Saison hinter sich. Während dieser erreichte er das Halbfinale bei den French Open, bei dem er Tsitsipas in fünf Sätzen unterlag. Zudem gelang ihm im Finale des Turniers in Madrid ein historischer Sieg gegen Nadal.
In Wimbledon musste er 2019 bereits in der ersten Runde die Segel streichen. 2017 war er aber immerhin schon mal ins Achtelfinale vorgedrungen. Trotz einer frühen Niederlage beim Vorbereitungsturnier in Halle gegen den späteren Gesamtsieger Ugo Humbert darf man sich berechtigte Hoffnungen machen, dass Zverev auch in London wieder sehr weit kommt. Der Rasenbelag passt zu seiner größten Stärke, dem Aufschlag. Demnach sollte Zverev, wenn er seine Form findet, noch stärker performen können als in Paris.
Die Außenseiter
Das Wimbledon-Feld steckt voller interessanter Namen. Lokalmatador Andy Murray hat eine Wild-Card erhalten und spielt seinen ersten Grand Slam des Jahres. Der Schotte, der in London zwei Mal Champion war und zudem 2012 die Gold-Medaille bei den Olympischen Spielen gewann, ist erstmals seit 2017 im Einzel dabei. Ebenfalls mit von der Partie ist Nick Kyrgios, der seine Heimat Australien zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie verlässt.
Aus den 32 gesetzten Spielern im Herren-Draw träumen zudem der Argentinier Schwartzman, der Spanier Bautista-Agut (Halbfinalist 2019), der junge Jannik Sinner (Debüt bei Wimbledon), der Norweger Casper Ruud sowie Heimidol Daniel Evans vom Halbfinale.
Wimbledon 2021: Die Auslosung der Frauen
Bei den Damen sticht das Fehlen von Naomi Osaka hervor, die sich wohl auf die Olympischen Spiele im eigenen Land vorbereiten möchte. Titelverteidigerin Simona Halep musste in Bad Homburg aufgrund von Problemen an der linken Wade aufgeben und fällt für Wimbledon aus. Schwer einzuschätzen ist die Nummer 1, Ashleigh Barty, die zwischen Paris und London kein einziges Match gespielt hat.
Wimbledon ist der Slam, der bei den Damen historisch gesehen für die wenigsten Überraschungen sorgt. Demnach gibt es eine berechtigte Erwartungshaltung für Serena Williams, ihren 24. Grand Slam einzutüten. Bei den letzten beiden Ausgaben musste sie sich erst im Finale geschlagen geben.
Wimbledon 2021 im Fernsehen
Das wichtigste vom heiligen Rasen 2021 könnt ihr live und exklusiv auf Sky Sport gucken. Insgesamt überträgt der Pay-TV Sender auf bis zu 5 Kanälen rund 350 Stunden Live-Tennis.
Kommentare