Six Nations Cup und seine Geschichte
Six Nations Cup 2020 beginnt am Sonntag, den 01. Februar mit dem Spiel Wales gegen Italien. Wir haben uns die Zeit genommen und stellen euch das Turnier vor.
Im Jahr 1871 trafen England und Schottland im ersten Länderspiel aufeinander. Anfangs waren es noch Freundschaftsspiele, doch 12 Jahre später, im Jahr 1883, fand die erste Home International Championship mit England, Schottland, Irland und Wales statt, bei der England gewann. Doch es lief nicht immer alles glatt für sie.
Aufgrund ihrer Weigerung, dem International Rugby Board beizutreten, beschloss man dem englischen Verband den Zutritt zum Turnier zu verweigern. Im Jahr 1910 erlebte dieser Sport eine weitere wichtige Veränderung, als die Franzosen mit ihrem Beitritt zum Turnier den Begriff „Five Nations“ offiziell festlegten.
Das Turnier musste ebenso Pausen einlegen, vor allem während des Ersten Weltkriegs und in der Nachkriegszeit, wobei von 1915-1919 keine Spiele stattfinden konnten. Ebenso wurde Frankreich für ganze 8 Jahre, von 1931-1939, wegen gewalttätigen Auseinandersetzungen am Spielfeld aus dem Turnier ausgeschlossen. Ein zusätzliches Problem kam 1972, als aufgrund des Nordirland-Konflikts das Turnier vorzeitig beendet werden musste.
Bei den meisten Sportarten gibt es Trophäen, nicht so wie beim Rugby. Denn erst 1993 wurde mit der Schaffung der “Five Nations Championship Trophy” die Trophäe für Sieger eingeführt, mit Frankreich als ersten Gewinner. Die letzte große Veränderung fand 2000 statt, als Italien dazukam und der Wettbewerb von nun an „Six Nations Cup“ genannt wurde.
Der bevorstehende Six Nations Cup 2020
Der Six Nations Cup 2020 ist das 21. Turnier der Rugby-Union, bei dem 6 Nationen um den Pokal kämpfen. Das Eröffnungsspiel findet am 1. Februar 2020 im Millenium Stadium in Cardiff (Wales), und das Endspiel am 14. März im Stade de France in Saint-Denis (Frankreich) statt. Die Spiele laufen in allen 6 teilnehmenden Ländern, zu denen England, Frankreich, Italien, Irland, Schottland und Wales gehören, ab. Die weiteren Stadien, bei denen die insgesamt 15 Spiele ausgetragen werden, sind das Twickenham Stadium in London, das Aviva Stadium in Dublin, das Olympiastadion in Rom und das Murrayfield Stadium in Edinburgh.
Der Six Nations Cup 2020 ist ein Rundenturnier und das Heimrecht erhalten die Mannschaften abwechselnd zum Vorjahr. Bei einem Sieg erhält der Gewinner 4 Punkte, bei einem Unentschieden 2 und keine Punkte gibt es bei einer Niederlage. Danach gibt es noch Bonuspunkte, die bei einem Grand Slam verteilt werden. Falls mindestens zwei oder mehr Teams gleich abschneiden, müssen sie sich die gleiche Platzierung teilen.
Die Favoriten des Six Nations Cup und die Leistungen bei der Rugby WM 2019
Irland war in der Gruppe A bei dieser WM der Favorit schlechthin. Im ersten Spiel dominierten sie gegen Schottland und gewannen. Trotz Anfangsschwierigkeiten schafften sie es dennoch ins Viertelfinale. Auch Schottland hatte Probleme, doch mit zwei Siegen gegen Samoa und Russland machten sie die vorigen Leistungen wieder wett. Zum Schluss reichte es nicht und man verlor gegen Japan und verpasste zum zweiten Mal nach 2011 das Finale. In der Gruppe B gewann Italien zunächst ihre ersten beiden Spiele. Sie führten die Tabelle für einige Zeit an, mussten sich jedoch gegen Südafrika deutlich geschlagen geben und flogen aus dem Wettbewerb.
Gruppe C war mit England, Toga, Frankreich, den USA und Argentinien die stärkste Gruppe. Die Engländer überzeugten bereits in der Vorrunde mit zahlreichen Siegen. Das Spiel gegen Frankreich fiel wegen eines Taifuns aus, somit wurde England vorzeitig Gruppensieger. Frankreichs Leistungen wurden teils nur mit Mühe erkämpft, doch man schaffte es ins Viertelfinale. Gruppe D mit Wales brach gleich einen Weltrekord. Es war Dan Biggar, dem nach nur 35 Sekunden das schnellste Dropgoal gegen Australien gelang. Weitere Siege gegen Georgien, Fidschi und Uruguay sicherten den ersten Gruppenplatz. Wie war die Finalrunde für England, Frankreich, Irland und Wales?
Die Engländer dominierten anfangs deutlich. Doch im Finale gegen Südafrika strauchelten sie und mussten ihnen den Weltmeistertitel überlassen. Frankreich flog im Viertelfinale gegen Wales aus dem Turnier, vor allem weil sie in der Unterzahl waren und auch nach anfänglicher Führung keine Akzente mehr setzen konnten. Irland verlor deutlich mit 46:11 gegen Neuseeland und zeigte eine schwache Leistung. Einzig Wales gelang der Sprung ins Halbfinale gegen Südafrika, ein gutes Spiel mit einigen Kontern, bei dem sich schlussendlich Südafrika durchsetzen konnte.
Unsere Team-Prognosen lauten:
Das Team aus Wales
Wales, der Titelverteidiger, wird mit Wayne Pivac einen neuen Coach erhalten, der die Leistungen seines Vorgängers Warren Gatland noch erbringen muss. Die Hoffnungen bei dem kommenden Wettbewerb ruhen jedoch auf Top-Star Louis Rees-Zammit, bekannten Spielern wie Rhys Webb und Taulupe Faletau. Wales wird deshalb zurecht beim Six Nations Cup hoch gehandelt.
Das Team aus England
Ein weiterer großer Favorit ist der Vize-Weltmeister England, auch wenn Neutrainer Eddie Jones aufgrund seiner Taktik und seines Erfahrungswertes für viele ein Fragezeichen ist. Die Leistungen bei der Rugby WM 2019 haben jedoch eindeutig bewiesen, dass mit England beim Six Nations Cup definitiv zu rechnen ist.
Das Team aus Schottland
Das schottische Team schwächelt in letzter Zeit, vor allem weil sie bei der WM frühzeitig rausflogen. Der Wille zum Sieg ist bestimmt gegeben, sind sie doch bekannt für ihre guten Spielzüge. Zwar werden ihnen nicht viele Chancen auf den Titel eingeräumt, es könnte dennoch zu der einen oder anderen Überraschung kommen.
Das Team aus Irland
Joe Schmidt geht. Viele Änderungen stehen dem irischen Team mit ihrem vormaligen Defensivtrainer Andy Farrell bevor. Dieser baut auf altbekannte Stars wie Johnny Sexton und möchte noch zusätzliche Top-Spieler für das Team verpflichten. Bei der WM kamen sie ins Viertelfinale, vielleicht wird es dieses Mal noch besser für sie laufen? Favoriten sind sie bestimmt im kommenden Bewerb.
Das Team aus Frankreich
Frankreich könnte die große Überraschung mit ihrem neuen jungen Team und ihrem neuen Chef Fabien Galthier werden. Sein neuer Kader besteht aus Spielern, welche noch kein einziges Spiel für diese Nation bestritten haben. Seine Rechnung könnte jedoch aufgehen, denn bereits der U20 Weltmeister-Titel zeigt gutes Potenzial für die aufgestellten Sprößlinge.
Das Team aus Italien
Das italienische Team flog früh aus der WM, generell werden den Italienern nicht viele Chancen bei diesem Turnier eingeräumt. Doch es könnte mit dem Neuzugang Polledri spannend werden, auch wenn Italien bei den bisherigen Six Nations Turnieren keine deutlichen Akzente setzen konnte. Daran wird Sergio Parisse auch dieses Mal wahrscheinlich wenig ändern können.
Kommentare