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Bundesliga Saison 2021/2022 Rückblick: Tops und Flops

Die Bundesliga Saison 2021/2022 ist gerade eben erst zu Ende gegangen und hat uns dabei so einige Überraschungen gebracht. Während der FC Bayern München zum 10. Mal in Folge die Meisterschaft souverän mit 8 Punkten Vorsprung gewann, gab es auf den Plätzen dahinter einen erbitterten Kampf um die internationalen Plätze.

Werfen wir gemeinsam einen Blick auf die abgelaufene Spielzeit, die größten Überraschungen und Enttäuschungen sowie weitere Besonderheiten dieser Saison. Zwar meinen einige, dass mit der Dominanz der Bayern die Bundesliga langweilig ist. Doch die spannenden Zweikämpfe finden dann eben auf den anderen Plätzen der Tabelle statt.

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Die Hinrunde gab bereits die Marschrichtung vor

Bereits zur Hinrunde hat der Altmeister Bayern München die Weichen für den neuen Meistertitel gestellt. Man stand nach 17 Spielen fest auf Platz 1 mit 9 Punkten Vorsprung auf den Zweitplatzierten aus Dortmund. Während der ersten Hälfte der Saison konnte uns besonders der SC Freiburg überraschen, der zu der Zeit den dritten Platz belegte. Der Vizemeister RB Leipzig fand sich hingegen nur auf Platz 10 wieder.

Die Hinrunde war geprägt von aufregenden Spielen und vielen Toren. Besonders hervorzuheben ist dabei die nervenaufreibende Partie in Leverkusen, das Dortmund empfing. Dortmund konnte dabei ganze 3 Mal einen Rückstand aufholen und am Ende den Platz mit einem 4:3 als Sieger verlassen. Der überragende Erling Haaland sicherte mit zwei Toren den Sieg für Borussia Dortmund.

Hinzu kamen mehrere Kantersiege, wie man sie sonst eher selten sieht. Bayern überrollte den Aufsteiger aus Bochum zu Hause mit einem 7:0-Sieg, während Leipzig und Leverkusen ebenfalls zu Hause die Teams aus Berlin (Hertha) und Fürth mit 6:0 bzw. 7:1 abschossen. Freiburg hingegen gelang ein 6:0-Sieg auswärts bei Gladbach, was umso beeindruckender ist vor fremder Kulisse. Die meisten Tore fielen bei der Partie zwischen Fürth und Hoffenheim, sie ging nämlich mit einem 3:6 zu Ende.

Die Abschlusstabelle der Bundesliga 2021/2022 nach der Rückrunde

Nach 34 Spieltagen stand dann der FC Bayern München mit 77 Punkten und 8 Punkten Vorsprung auf Dortmund als Meister fest. Die Bundesliga ist langweilig? Nicht, wenn man sich die Plätze dahinter ansieht, denn Platz 3 bis 7 haben sich in der Rückrunde alle noch mal neu gebildet. Arminia Bielefeld und Greuther Fürth hielten dagegen den letzten und vorletzten Platz auch zur Rückrunde hin, steigen somit direkt in die zweite Liga ab. Herta BSC Berlin muss nach der Niederlage am letzten Spieltag in das Relegationsspiel, um erstklassig zu bleiben.

Auch die Rückrunde der Bundesliga Saison 2021/2022 hatte einige Kracher zu bieten, angefangen beim überraschenden Sieg von Gladbach beim Herbstmeister in München. Die Fohlen konnten glücklich mit 2:1 gewinnen und als Sieger nach Hause reisen. Leverkusen konnte sich in Dortmund mit einem 5:2-Sieg für die Niederlage im Hinspiel revanchieren. Kurze Zeit später führte Dortmunds Marco Reus sein Team dann zu einem 6:0 im Derby gegen den ewigen Rivalen aus Gladbach.

Am Ende vertreten uns die Bayern, Dortmund, Leverkusen und Leipzig in der Champions League der nächsten Saison. Eintracht Frankfurt kommt durch den Gewinn der Europa League als zusätzlicher Teilnehmer hinzu. Union Berlin und Freiburg sind direkt für die Europa League qualifiziert, Köln kann noch über die Play-Offs hinzukommen. Hertha BSC muss ins Relegationsspiel gegen Platz 3 der zweiten Liga, während Bielefeld und Greuther Fürth direkt absteigen.

Die größten Überraschungen der Bundesliga Saison 2021/2022

Die größten Überraschungen der Bundesliga Saison 2021/2022 sind für uns die Teams aus Berlin (Union), Freiburg und Köln. Alle drei Mannschaften sind erst kürzlich aufgestiegen und kämpften zuvor oft noch um den eigenen Klassenerhalt. Jetzt sind sie dagegen auf internationaler Ebene angekommen und vertreten Deutschland in der Europa League.

1. FC Union Berlin mit toller Saison dieses Jahr

Union Berlin spielt erst die dritte Saison in der Bundesliga, man war nämlich erst 2018/2019 aufgestiegen. Seitdem konnte man sich aber kontinuierlich verbessern und langsam an die Spitze herantasten. Nach Platz 11 und Platz 7 konnte man dieses Mal sogar noch am letzten Spieltag Platz 5 der Tabelle erobern. Zudem erreichte man das Halbfinale im DFB-Pokal. Eine tolle Leistung für das noch recht neue Team von Trainer Urs Fischer!

SC Freiburg stand sogar zwischenzeitig auf Platz 3

Nachdem das Team aus Freiburg die Saison 2015/2016 in der zweiten Liga verbringen musste, stieg man wieder auf, konnte aber bislang nicht überzeugen. Immer wieder konnte man sich nur im Mittelfeld der Bundesliga platzieren, bis es dann in dieser Saison zum Durchbruch kam. Man stand nach der Hinrunde sogar auf Platz 3, verlor dann aber ein paar unglückliche Spiele und musste am Ende zurück auf Platz 6. Immerhin ist man aber noch im Finale des DFB-Pokals!

1. FC Köln bangte letzte Saison noch im Relegationsspiel um den Abstieg

Damit hat wohl niemand gerechnet. Köln, das letzte Saison noch auf Platz 16 stand und in die Relegation musste, ist jetzt in den Play-Offs für die Europa League. Der Traditionsverein kämpfte seit seinem Wiederaufstieg vor 3 Jahren stets um den Klassenerhalt, von den vorderen Rängen konnte man nur träumen. Doch nach starker Saison konnte man schließlich souverän auf Platz 7 landen, mit 6 Punkten Vorsprung auf den Achten aus Mainz.

Die größten Enttäuschungen der Bundesliga Saison 2021/2022

Die  größten Enttäuschungen sollten wir auch kurz erwähnen, auch wenn wir damit womöglich noch Salz in die offenen Wunden schütten. Während es im mittleren Teil der Tabelle eher weniger Aufregung gab, finden wir unten die Teams aus Stuttgart, Hertha BSC und Greuther Fürth wieder, die uns diese Saison alle ein wenig enttäuscht haben. Wir erklären, warum dass der Fall ist.

VfB Stuttgart konnte nur mit Hilfe die Klasse halten

Man mag es kaum glauben, aber der Traditionsverein aus Stuttgart war noch vor 2 Jahren Vizemeister! Nachdem man dann letzte Saison nur einen mäßigen 9. Platz belegen konnte, reichte es diese Saison nur für Platz 15. Dabei war man am letzten Spieltag sogar noch auf Dortmund angewiesen, das mit einem Sieg über Hertha BSC der Mannschaft aus Stuttgart tatkräftig beim Klassenerhalt mithalf. Stuttgart selber gewann in einem dramatischen Krimi gegen Köln mit einem Tor in der 92. Minute.

Hertha BSC im Panikmodus ins Relegationsspiel

Zugegeben, wir haben von der Hertha BSC nach einem 14. Platz letzte Saison nicht allzu viel erwartet. Doch was uns enttäuscht hat, ist die Panik, in die die Klubführung während der Saison verfallen ist. Zwei Trainerwechsel in der laufenden Saison sieht man nur selten. Für Dardai kam Korkut, für Korkut kam Magath – geholfen hat das alles praktisch überhaupt nicht. Deswegen liebe Klubbosse: Kühlen Kopf bewahren und nicht in Panik geraten.

SpVgg Greuther Fürth war eines Bundesligisten nicht würdig

Wir wollen nicht so tun, als hätten wir viel von Fürth als Aufsteiger erwartet. Aber was uns der Verein geboten hat, war einfach nur noch unterirdisch. Die Fans mussten 15 Spieltage auf den ersten Sieg warten, zuvor verlor man 13 Mal und spielte ein Mal unentschieden. Das kann nicht nur an fehlender spielerischer Klasse liegen, sondern es mangelte auch an Leidenschaft und Einsatz. Ein letzter Platz mit 18 Punkten und 15 Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz sind sogar für einen Aufsteiger eine absolute Enttäuschung.

Bundesliga Saison 2021/2022: Tops und Flops bei Trainern

Während die Champions League Vereine und deren Trainer die von ihnen erwarteten Ergebnisse geliefert haben, konnte die Trainer dahinter uns durchaus überraschen. Hier wollen wir besonders Urs Fischer von Union Berlin und Christian Streich vom SC Freiburg hervorheben.

Urs Fischer brachte Union Berlin nicht nur vor ein paar Jahren aus der zweiten Liga, sondern konnte seine Mannschaft auch über 3 Jahre hinweg in der Bundesliga kontinuierlich steigern. Am Ende konnte man mit dem 5. Platz und dem Erreichen des Halbfinales im DFB Pokal feiern. Auch Christian Streich von SC Freiburg kann auf ähnliche Erfolge zurückblicken, kann dabei sogar noch den DFB-Pokal gegen RB Leipzig gewinnen.

Die Trainerflops des Jahres? Wir könnten jetzt sicherlich Pellegrino Matarazzo vom VfB Stuttgart nennen, doch dieser hat immerhin noch den Klassenerhalt geschafft. Auch die drei Trainer vom Hertha BSC haben sich nicht mit Ruhm bekleckert, mussten sich aber frühzeitig den panischen Bossen beugen. Es wäre also schlichtweg nicht fair, nach knapp 10 Spieltagen ein Fazit zu ziehen.

Deswegen heißt für uns der Flop des Jahres: Florian Kohfeldt. Der 39-Jährige stieg erst letzte Saison mit Werder Bremen ab, nachdem der Verein ihm lange das Vertrauen geschenkt hatte. Nach eine Krisen-Serie des VFL Wolfsburg wurde er im Oktober 2021 als Nachfolger von Mark van Bommel auserwählt. Er sollte den starken Wolfsburger Kader wieder auf Vordermann bringen und mit einer starken Rückrunde die internationalen Ränge angreifen. Nach drei Siegen, zwei Mal in der Bundesliga, und ein Mal in der Champions League, sah es zunächst nach einer großartigen Harmonie zwischen Trainer und Spielern aus. Doch dann folgte der Schock: Nach dem 2:2 in Bielefeld am 20. November sollten die Wölfe alle Spiele bis zum Beginn der Winterpause verlieren.

7 Spiele in Folge (5 in der Bundesliga und zwei in der Champions League) gingen dabei in Folge verloren, sodass die Vereinsführung sich fragen musste, ob es überhaupt Sinn macht, mit Kohfeldt in die Rückrunde zu gehen. Man entschied sich letztendlich, dem Trainer das Vertrauen zu schenken. Doch wirklich besser wurde es nicht. Auch nach der Winterpause setzte es zwei weitere Niederlagen und ein Remis, bevor man sich am 6. Februar nach genau drei Monaten ohne Pflichtspielsieg mit 4:1 gegen Greuther Fürth befreite. Es folgte ein mäßiger Abschluss der Saison, ohne jemals wirklich konstant gute Leistungen zu bringen. Am Ende steht ein enttäuschender 12. Platz. Entsprechend hat sich der Klub dazu entschieden, nach der Saison getrennte Wege zu gehen.

Die Top Spieler der Bundesliga Saison 2021/2022

Welche Spieler haben mit Top Leistungen in dieser Saison überzeugt? Im Sturm ist das sicherlich nach wie vor Robert Lewandowski (München), der diese Saison ganze 35 Tore schoss und sich damit die Torjägerkanone holte. Etwas abgeschlagen dahinter sind Patrick Schick (Leverkusen) und Erling Haaland (Dortmund), die jeweils 24 und 22 Treffer erzielten. Ein heißes Eisen für einen Sommer-Transfer ist nach eine herausragenden Saison auch Christopher Nkunku von RB Leipzig. Der Franzose steuerte 20 Tore und 15 Vorlage alleine in der Bundesliga bei.

Im Mittelfeld konnten Jeremie Frimpong (Leverkusen) sowie Joshua Kimmich und Thomas Müller (beide aus München) überzeugen. Sie wurden entsprechend am häufigsten als Mittelfeldspieler in die Ruhmreiche Elf des Tages des Kicker-Magazins berufen. Das zeigt die guten Leistungen, die sie über die ganze Saison hinweg liefern konnten.

In der Abwehr finden wir Nico Schlotterbeck (Freiburg), Niklas Süle und Alphonso Davies (beide aus München) als feste Größen wieder. Trotz guter Leistungen hat Niklas Süle aber nie den absoluten Rückhalt in München genossen und wechselt deshalb zum jetzigen Vizemeister Borussia Dortmund. Wir wünschen ihm alles Gute in der nächsten Saison!

Hinten im Tor stehen bei uns Manuel Neuer (München), Mark Flekken (Freiburg) und Gregor Kobel (Dortmund) als letzte Bastion ihrer Teams. Besonders der noch junge Kobel konnte mit guten Leistungen glänzen, während die Abwehr von Dortmund nicht immer als wackelfest galt, siehe die vielen 52 Gegentreffer in der Saison.

Vorschau auf den Bundesliga Spielplan 2022/2023

Was erwartet uns in der nächsten Saison und wann gibt es den Bundesliga Spielplan für 2022/2023? Hoffen wir zunächst einmal darauf, dass einer der anderen Favoriten den Bayern aus München ein wenig mehr Paroli bieten kann. Dortmund wird sich nach dem Verkauf von Erling Haaland an Manchester City mit dem vielen Geld nun einen Ersatz suchen müssen. Leverkusen und Leipzig könnten ebenfalls gefährlich werden.

Die alten bekannten Clubs aus Schalke und Bremen kommen als Aufsteiger nächste Saison fest hinzu. Der Dino aus Hamburg muss sich gegen die Alte Dame aus Berlin im Relegationsspiel beweisen, erst dann kennen wir den letzten Verein der Bundesliga Saison 2022/2023. Beim Champions League Spielplan 2022 hoffen wir auf ein Weiterkommen von München, Dortmund, Leverkusen und Leipzig.

Apropos Spielplan 2022: Dieser ist in der Bundesliga diesmal etwas anders. Aufgrund der WM 2022, die im Winter in Katar ausgetragen wird, gibt es eine ungewöhnliche lange Pause nach dem 15. Spieltag in der Bundesliga. Die Winterpause geht ab Mitte November 2022 bis Mitte Januar 2023, ehe es dann mit dem 16. Spieltag wieder weiter geht. In der Pause wird nämlich die WM ausgetragen, die Nationalspieler müssen also ran.

Fazit: Die Bundesliga kann nur noch spannender werden

Aus unserer Sicht war die Bundesliga Saison 2021/2022 durchaus spannend, wenn auch der Meister frühzeitig fest stand. Immerhin gab es noch ein spannendes Rennen um die internationalen Plätze und den Relegationsplatz für die zweite Liga. Doch nächstes Jahr wird es sicherlich noch spannender, besonders mit der WM zwischendurch, die Vereine mit vielen Nationalspielern besonders beanspruchen kann.

Wird der Meister Bayern München also das Niveau der 10 Saisons davor halten können? Oder wird es zu einer Schwächephase kommen, die es einem Verfolger erlauben wird, die Führung zu übernehmen? Das werden wir dann nach der WM im Winter 2022 sehen müssen.

Wir freuen uns jedenfalls bereits jetzt auf eine spannende Bundesliga Saison 2022/2023!